TÜV-Mono­pol

Wir haben uns seit lan­gem dafür ein­ge­setzt – nun steht es im Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel­re­gie­rung: Das TÜV- bzw. Dekra-Mono­pol bei den Füh­rer­schein­prü­fun­gen – der TÜV hat es in den west­li­chen Bun­des­län­dern und die Dekra in Ost­deutsch­land – soll been­det werden.

Das ist gut so! Denn das Mono­pol ist nicht nur ein Ana­chro­nis­mus, son­dern es behin­dert Fahr­schu­len auf ihrem Weg zu Mobi­li­täts­zen­tren der Zukunft. So wirft ihnen der TÜV seit Jah­ren immer wie­der Knüp­pel zwi­schen die Bei­ne, wenn es dar­um geht, für den prak­ti­schen Unter­richt und die prak­ti­sche Prü­fung Elek­tro­au­tos einzusetzen.

Hoch pro­ble­ma­tisch sind zudem wochen­lan­ge War­te­zei­ten auf Ter­mi­ne zur Füh­rer­schein­prü­fung, die ent­ste­hen, weil TÜV und Dekra in die­sen Berei­chen zu wenig Per­so­nal ein­set­zen. Für sie ist das kein Pro­blem: Die Gebühr wird im Vor­aus bezahlt, und es gibt kei­ne Wett­be­wer­ber. Für die Fahr­schü­ler aber schon: Damit sie nicht aus der Übung kom­men, buchen sie bis zum Prü­fungs­ter­min not­ge­drun­gen Fahr­stun­den. Bei vier Wochen War­te­zeit ver­teu­ert sich der Füh­rer­schein so um rund 1.000 Euro. Noch pro­ble­ma­ti­scher ist die Lage für Unter­neh­men, wenn Stel­len in Man­gel­be­ru­fen nicht besetzt wer­den kön­nen, weil Bewer­ber wegen der War­te­zeit noch kei­nen Füh­rer­schein vor­wei­sen können.

Die Situa­ti­on ist nicht neu: Bereits 2018 hat das Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um Baden-Würt­tem­berg den TÜV des­halb ein­be­stellt und eine kla­re Vor­ga­be gege­ben: Mehr als zwei Wochen War­te­zeit wer­den nicht akzep­tiert. Lei­der hat sich nichts geän­dert, viel­mehr hat sich die Lage eher noch ver­schärft. Des­halb for­dert der BDFU: Wie sonst bei uns üblich, muss auch hier das freie Spiel der Kräf­te gel­ten, bei dem der Bes­se­re gewinnt und Phleg­ma bestraft wird.