Zum 1. Januar 2021 trat die Optimierte Praktische Fahrerlaubnisprüfung (OPFEP) in Kraft und mit ihr das elektronische Prüfprotokoll, mit dem die Prüflinge gleich nach der Prüfung eine detaillierte Rückmeldung über ihre Leistung erhalten. In diesem Zusammenhang wurde die Dauer der praktischen Prüfung um zehn Minuten erhöht – fünf Minuten wurden für die neue und damit für die Prüfer ungewohnte digitale Erstellung der Dokumentation veranschlagt, die erst eingeübt werden musste, und weitere fünf Minuten für die Leistungsrückmeldung, die dann meist per E‑Mail erfolgt.
Seither sind über dreieinhalb Jahre vergangen, und es hat sich in der Zwischenzeit gezeigt, dass die zusätzlichen zehn Minuten nicht benötigt werden. Die Fahrprüfer haben gelernt, mit den neuen Tablets und der entsprechenden Software umzugehen, der Prüfungsverlauf wird schon während der Prüfung eingegeben und das Prüfprotokoll steht somit unmittelbar nach der Prüfung per Knopfdruck zur Verfügung. Folglich gibt es keinen Grund für eine verlängerte Prüfdauer.
Dies führt dazu, dass Prüfer die zusätzlichen zehn Minuten meist dazu nutzen, zum wiederholten Male Leistungen abzuprüfen, die eigentlich bereits erfolgreich absolviert wurden – bis Prüflinge dann schließlich doch noch einen Fehler machen. Folge ist eine seit 2021 gestiegene Nichtbestehensquote.
Hinzu kommen zwei weitere gewichtige Argumente: Verkürzte man die Prüfungsdauer wieder auf die bis 2021 bewährte Dauer von 45 Minuten, stünden rund 20 Prozent mehr Prüfungsplätze zur Verfügung – die angesichts langer Wartezeiten dringend gebraucht werden. Und: Die Kosten für die praktische Fahrprüfung würden sich für die Prüflinge reduzieren. Mit Blick auf die hohen Gesamtkosten für einen Führerschein ist auch dies nicht unerheblich.