
Blick nach vorn
Der Bundesverband deutscher Fahrschulunternehmen vertritt die Interessen unternehmerisch denkender Fahrschulinhaber gegenüber der Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Dabei geht der Blick nach vorn: Der Verband will die Branche zukunftsorientiert ausrichten.
Das ist neu!
Antrittsbesuch bei Patrick Schnieder
Bundesverkehrsminister Schnieder hat uns kurzfristig zu einem Kennenlernbesuch eingeladen. Der Termin fand am letzten Freitag (8. August) statt. Wir konnten in der relativ kleinen Runde mit anderen Mobilitätsverbänden den BDFU kurz vorstellen und waren positiv überrascht über das Detailwissen des Ministers, bedenkt man, dass die Belange der vertretenen Branchen nur einen Bruchteil seines Aufgabengebiets abdecken. Der Minister hat unsere Positionen wohlwollend aufgenommen. Wir werden am Ball bleiben.
Reduzierung der Führerscheinkosten
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder die Novelle der Fahrschulausbildung ausgesetzt, um zunächst Lösungsansätze zur Reduzierung der Führerscheinkosten zu erarbeiten. Die Auftaktsitzung für den Stakeholder-Dialog „Bezahlbarer Führerschein“, zu dem die Branchenverbände eingeladen sind, findet am Montag in Berlin statt.
Wir haben dazu ein Positionspapier erarbeitet.
Unsere Hauptthesen und Forderungen:
Für die steigenden Ausbildungskosten sind nicht in erster Linie die Fahrschulen, sondern die gesetzlichen Rahmenbedingungen verantwortlich. Wir brauchen eine komplette Neuausrichtung hin zu einem klaren Kompetenzrahmen, wie er bereits in der Fahrlehrerausbildung besteht. Pädagogik und Methodik sollten wieder stärker in der Verantwortung der Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer liegen. Um Kosten zu sparen, sollten zudem die Theorie- und Praxisprüfung entschlackt werden. Die Wartezeiten müssen reduziert, die Prüfungsdauer verkürzt und die Prüfungsfragen stärker an der Realität des Straßenverkehrs aufgerichtet werden.
Fahrschülerausbildungsverordnung: Zeitplan verschiebt sich
Im Oktober hatte das Bundesverkehrsministerium im Rahmen einer Info-Veranstaltung zur Novelle der Fahrschülerausbildungsverordnung angekündigt, dass im 1. Quartal 2025 ein sogenannter Referentenentwurf vorgelegt werden wird. Jetzt verlautete aus dem BMDV, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Schließlich ist sicher, dass Volker Wissing (Ex-FDP) in der neuen Legislaturperiode nicht Verkehrsminister bleiben wird. Nach der Kabinettsbildung soll die neue Hausspitze aber erst einmal über das Projekt informiert werden. Inwieweit sich dies auf die derzeit bekannten Änderungsvorhaben – wir haben darüber informiert – auswirken wird, ist derzeit nicht absehbar. Wir gehen davon aus, dass der Referentenentwurf erst gegen Ende des Jahres 2025 zu erwarten ist. Das heißt: Einmal mehr ist Geduld gefragt.
Top Themen
Fahrschulen als Mobilitätszentren
Langfristig zukunftsfähig werden Fahrschulen nur sein, wenn sie sich zu Mobilitätszentren entwickeln, deren Angebot weit über Fahrstunden hinausreicht – Fahrschulen, die sich auf Lkw- oder Busausbildung spezialisiert haben, gehen diesen Weg bereits. Es gilt, offen für ungewöhnliche Ideen zu sein.
Projekt „Fahrschule der Zukunft“
Das vom baden-württembergischen Verkehrsministerium geförderte Projekt soll die E‑Mobilität forcieren und die Digitalisierung der Fahrausbildung durch Blended-Learning-Angebote sowie einen Online-Unterricht voranbringen. Hierzu wurden Fortbildungen konzipiert und eine Studie erstellt.
Förderung der Elektromobilität
Auch wenn es manche nicht glauben wollen: Die Elektromobilität ist der effizienteste Weg, einen Pkw anzutreiben. Ihr gehört die Zukunft. Fahrschulen können einen Beitrag dazu leisten, sie zu forcieren – oft fehlt aber Wissen oder sie scheitern an der Bürokratie und gesetzlichen Hemmnissen.